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Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Der Blick in den Spiegel verrät es meist schon: Wenn das Auge gerötet und verklebt ist, hat man sich vermutlich eine Bindehautentzündung eingefangen. Auslöser hierfür kann es viele geben. Infrage kommen Viren und Bakterien, möglich ist aber ebenso eine Überanstrengung des Auges oder das Tragen von Kontaktlinsen. In der Regel heilt die Erkrankung komplikationslos wieder ab. Vorsicht ist dennoch geboten – manche Formen der Bindehautentzündung sind hochansteckend.

Beschreibung und Symptome

Die Bindehautentzündung betrifft die Bindehaut des Auges, eine durchsichtige Gewebeschicht, die an der Innenseite der Augenlider ansetzt und die Augenoberfläche der Hornhaut bedeckt. Ihre Funktion ist mit einem Gelenkspalt zu vergleichen und ermöglicht eine reibungsfreie Bewegung des Augapfels und der Augenlider. In der Bindehaut verlaufen zahlreiche Blutgefäße. Unterschiedliche Entzündungsreize verstärken die Durchblutung dieser Schicht, weshalb das Auge sich rötet. Medizinisch heißt die Bindehautentzündung auch Konjunktivitis (Tunica conjunctiva = Bindehaut) und kann vielfältige Ursachen haben:

  • Fremdkörper (z.B. Sand, Staub, Schmutz)
  • Heuschnupfen
  • Umweltreize (z.B. trockene Luft, Rauch, UV-Licht)
  • Verletzungen der Bindehaut (z.B. durch Unfall)
  • Verstopfte Tränenkanäle (häufiger bei Kleinkindern)
  • Nicht auskorrigierte Sehfehler
  • Zu lange getragene Kontaktlinsen
  • Viren (z.B. Adenoviren, Herpesviren)
  • Bakterien (z.B. Staphylokokken)
  • Pilze (z.B. Hefepilz candida albicans)
  • Autoimmunerkrankungen

Eine unspezifische Bindehautentzündung entsteht unter anderem durch Reizungen, Überanstrengungen, dem Tragen von Kontaktlinsen oder Tränenmangel. Bei einer spezifischen, infektiösen Bindehauthautentzündung kann die Entzündungsreaktion durch verschiedene Krankheitserreger ausgelöst werden. Sie verbreitet sich durch Schmierinfektion und ist solange ansteckend wie ein Erregernachweis im Sekret möglich ist.
Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 12 Tagen kann eine Bindehautentzündung verschiedene Symptome auslösen, die sich an einem oder beiden Augen zeigen. Durch Schleimfäden und Sekret auf der Hornhaut, kommt es gelegentlich auch zu leichten Sehstörungen, die nach Reinigung des Auges aber wieder verschwinden.
Der Verlauf der Krankheit ist vom Auslöser abhängig. Sind Fremdkörper, trockene Luft oder UV-Strahlung die Ursache, verläuft die Bindehautentzündung harmlos und die Symptome klingen meist schnell ab. Bei ungefähr 60% heilt eine unkomplizierte bakterielle Bindehautentzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen auch ohne Behandlung. Sind Viren der Auslöser, kann die Krankheit zwei bis vier Wochen andauern und die Ansteckungsgefahr bis zu zwei Wochen bestehen.

Folgende Symptome können bei einer Bindehautentzündung auftreten:

Test und Diagnose

Beim Auftreten der ersten Symptome sollten Sie bereits einen Arzt aufsuchen. Eine Bindehautentzündung sollte aufgrund der vielen möglichen Ursachen nicht selbst behandelt werden. Der Arzt wird zunächst mit Ihnen ein Gespräch (Anamnese) führen, um den Grund für die Erkrankung herauszufinden. Zur sicheren Diagnosestellung erfolgt im weiteren Verlauf eine gründliche Untersuchung der Augen mit einer Spaltlampe, welche eine vergrößerte Ansicht ermöglicht. Beim Verdacht einer infektiösen Bindehautentzündung nimmt der Arzt einen Erregerabstrich für weitere Tests. Im Falle einer Allergie kann die Durchführung eines Pricktests sinnvoll sein.

 

Therapien und Medikamente

Die Therapie ist abhängig von der jeweiligen Ursache. Meist wird die Bindehautentzündung lokal behandelt und der Augenarzt setzt geeignete Augentropfen oder Augensalben ein, die in den Bindehautsack eingebracht werden.

Eine Bindehautentzündung lässt sich meist vermeiden, denn viele Auslöser können durch vorbeugende Maßnahmen verhindert werden:

  • Hände regelmäßig waschen und desinfizieren
  • Hand-Augen-Kontakt meiden
  • Eigene Hygieneartikel für Gesicht und Augen verwenden
  • Augenmedikamente nicht gemeinsam verwenden
  • Einmalhandtücher benutzen

Anhand folgender Wirkstoffgruppen wird die individuelle Therapie durch ihren Augenarzt festgelegt:

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