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Grauer Star (Katarakt)

Alles wirkt „grau“, Sehen ist schwieriger und Konturen verblassen bzw. sind verwaschen. Die Umgebung wird wie durch den Blick eines Milchglases wahrgenommen. Die Brillenwerte ändern sich, aber eine neue Brille hilft nur wenige Wochen. Hinter diesen Symptomen steckt häufig eine Linsentrübung (Grauer Star), die in der Regel durch eine Operation entfernt werden kann.

Beschreibung und Symptome

Die natürliche Sehkraft nimmt mit fortschreitendem Alter ab. Der graue Star, auch als Katarakt bezeichnet, ist bei 90 Prozent der 75-Jährigen eine der häufigsten Ursachen und schränkt unbehandelt den Alltag und die Lebensqualität erheblich ein. Es handelt sich dabei eigentlich nicht um eine Krankheit, sondern eher um einen natürlichen Alterungsprozess.
Durch unterschiedliche Stoffwechselvorgänge, Umwelteinflüsse oder UV-Strahlung trübt sich die Augenlinse im Laufe des Lebens gräulich. Weiterhin sollte Rauchen nicht unterschätzt werden, denn ebenso Nikotin kann einen Katarakt begünstigen. Die vielen Einflüsse führen zur Veränderung in der Proteinstruktur der Linse, wodurch diese trüb und dicker wird. Das Licht wird in der Linse unregelmäßig gebrochen so dass nur ein kleiner Teil des Lichtes ein Bild ergibt. Damit tritt immer weniger Licht ins Auge ein, sodass das Sehen unscharf und grau wird. Die Krankheit tritt meist im höheren Alter auf und die anfängliche graue Linsentrübung wird durch den fehlenden Abtransport von Stoffwechselendprodukten langsam gelb bis bräunlich. In seltenen Fällen können auch jüngere Personen betroffen sein, die an Diabetes leiden, viel Cortison einnehmen mussten oder einen Augenunfall erlitten haben. Eine Linsentrübung kann generell auch begleitend hervorgerufen werden, durch beispielsweise einen grünen Star, bei einer Netzhautablösung, durch chronische Augenentzündungen oder begünstigt durch einige Medikamente. Erste Anzeichen sind die Zunahme der Lichtempfindlichkeit und Schwierigkeiten bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen. Typisch ist auch, dass sich die Brillenstärke schneller als üblich verändert. Zu Beginn wird das Sehvermögen nur gering beeinträchtigt, jedoch klagt der Patient über eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit, sodass beispielsweise bei nächtlichen Autofahrten das entgegenkommende Scheinwerferlicht mehr als zuvor blendet. Generell fällt das Sehen in der Dämmerung leichter, da durch die Linsentrübung das Licht stark gestreut wird und so eine Blendung erzeugt.

Test und Diagnose

Eine Diagnose kann beim Augenarzt meist sehr schnell gestellt werden. Die Beschaffenheit der Linse wird unter Verwendung der Spaltlampe festgestellt. Das genaueste Verfahren stellt derzeit eine hochpräzise Vermessung des Auges mit einem Laser dar. So kann vor einer Operation die benötigte künstliche Linse exakt bestimmt werden.

Standarduntersuchungen:

Ergänzende Diagnoseverfahren:

Therapien und Medikamente

Der graue Star kann nicht mit Medikamenten behandelt werden. Im frühen Stadium hilft oft eine neue Brille und im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf ist die einzige Behandlungsmöglichkeit eine Operation, die meist ambulant durchgeführt wird. Diese erfolgt in der Regel im Stadium der Gelbfärbung und die getrübte Linse wird durch eine klare Kunststofflinse (intraokulare Linse, kurz IOL) ersetzt. Die eingetrübte Linse wird während des Eingriffes durch eine Ultraschallsonde zerkleinert und nach einem kleinen Schnitt in der Hornhaut abgesaugt. Anschließend wird eine künstliche Linse im gefalteten Zustand durch dieselbe Öffnung in die Linsenkapsel eingesetzt. Eine Naht ist dabei nicht notwendig, denn der kleine Schnitt heilt von allein. Der graue Star ist damit geheilt. Intraokularlinsen sind heute in vielfältigen Formen erhältlich. Neben herstellerbedingten Formen sind aber auch spezielle Eigenschaften zur Korrektur der Sehkraft häufig verfügbar. So gibt es asphärische, Blaufilter, torische und multifokale Intraokularlinsen. Nicht all diese Linsen werden von den Krankenkassen bezahlt. Die optimale Beratung zur Intraokularlinse, welche für Sie passt, gibt Ihnen Ihr Augenarzt in der Nähe.

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