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Uveitis

Gerötete Augen, Brennen, Schmerzen in Verbindung mit einem erhöhten Tränenfluss und eingeschränkter Sehkraft sind Beschwerden, die viele Menschen kennen. Häufig sind entzündliche Prozesse der inneren Augenhaut der Auslöser, welche unter dem Begriff Uveitis zusammengefasst werden. Da die Augenerkrankung Teil einer anderen Erkrankung sein kann und unterschiedliche Ursachen berücksichtigt werden müssen, ist eine detaillierte Diagnose durch den Arzt erforderlich.

Beschreibung und Symptome

Die Uveitis ist ein Sammelbegriff für verschiedene Entzündungen im Augeninneren, bei denen die mittlere Gefäßhaut (Uvea) betroffen ist. Diese setzt sich aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Strahlenkörper) und der Aderhaut (Choroidea) zusammen. Jeder einzelne Bereich kann sich entzünden, wobei auch alle Abschnitte gleichzeitig betroffen sein können. Verantwortlich für diese Entzündungsreaktion sind selten Bakterien (z.B. Tuberkulose, Borreliose), Viren (z.B. Herpes), Pilze (z.B. Candida albicans) oder Parasiten (z.B. Toxoplasmose). Häufig entwickelt sich eine Uveitis als Folge anderer Systemerkrankungen wie beispielsweise spezieller rheumatischer Erkrankungen oder Darmentzündungen. Bei den meisten Patienten geht man von einer Autoimmunerkrankung aus. Dabei richten sich die Immunabwehr gegen körpereigene Strukturen, in diesem Fall gegen das Auge. Die Uveitis kennt keine Altersgrenzen, jeder Mensch kann an ihr erkranken, jedoch tritt sie besonders häufig zwischen dem 20. und 60. Lebensjahr auf. In Deutschland sind ca. 500 000 Menschen betroffen und jährlich kommen 15 000 Neuerkrankungen dazu. Die Entzündung kann sehr langsam beginnen und ein- oder beidseitig vorliegen, ohne dass zunächst Symptome auftreten. Abhängig vom betroffenen Bereich können die Beschwerden im akuten Fall unterschiedlich ausgeprägt sein. Meist ist das Auge stark gerötet. Diese Rötung wird begleitet von stechenden Schmerzen, wobei der äußere Bereich meist reizfrei ist und nicht schmerzt. Eine Sehverschlechterung tritt schleichend auf und wird oft von einem dichter werdenden Schleier begleitet. Gewöhnlich verläuft die akute Uveitis sehr kurz und mild, kann aber auch einen chronischen Verlauf annehmen und von schweren Komplikationen begleitet werden. Eine vollständige Heilung ist nach jetzigem Stand der Forschung nicht möglich, aber mit dem rechtzeitigen Therapiebeginn kann die Uveitis praktisch immer zum Stillstand gebracht oder sehr stark verlangsamt werden, sodass die Betroffenen gut mit der Erkrankung leben können. Die schnelle Behandlung ist mit entscheidend, da die Entzündung ein Verkleben von Regenbogenhaut und Iris begünstigt. Dies führt zum unregelmäßigen Verziehen der Pupille, welches sich aber häufig medikamentös wieder lösen lässt. Bei manchen Patienten bildet sich auf Dauer ein grüner Star (Glaukom) aus, der auf einen erhöhten Augeninnendruck zurückzuführen ist und den Sehnerv schädigen kann.

Allgemein sollte bei folgenden plötzlich auftretenden Symptomen der Arzt aufgesucht werden:

Test und Diagnose

Neben der Untersuchung erfolgt zunächst eine intensive anamnestische Befragung des Patienten, da es für die Entzündung zahlreiche Ursachen gibt. Zur Diagnosestellung gehören die Blutuntersuchung auf Autoimmunerkrankungen, bakterielle oder virale Erreger und das Röntgen des Brustkorbes (Thorax), welche erste Hinweise auf die Erkrankung liefern können.

Dem Arzt stehen eine Reihe von Basisuntersuchungen zur Verfügung, um die Entzündung grob zu lokalisieren und den Schweregrad festzustellen:

Weiterhin kann der Arzt eine Zusatzdiagnostik durchführen. Diese ist in den meisten Fällen sinnvoll, da eine Vielzahl an Auslösern in Frage kommen und so begleitende Erkrankungen oder Infektionen erkannt werden können.

 

Therapien und Medikamente

Eine Uveitis ist mit einer Brandverletzung zu vergleichen, die schnellstmöglich behandelt werden soll, da das betroffene Auge dauerhaft geschädigt werden kann. Abhängig von der Form und dem individuellen Verlauf der Erkrankung, stehen verschiedene entzündungshemmende Wirkstoffe zur Verfügung. Diese können lokal in Form von Augentropfen, Augengelen, Augensalben oder systemisch mittels Spritze, in Tablettenform sowie über ein Implantat verabreicht werden. Bei der Auswahl des geeigneten Wirkstoffes sollte die genaue Ursache bzw. der Auslöser bekannt sein. Eine infektiöse Uveitis wird meist antibiotisch behandelt und mit Cortison kombiniert. Bei erfolgreicher Cortisontherapie wird häufig zur Vermeidung von Nebenwirkungen auf eine langfristige Therapie mit Immunsuppressiva umgestellt. Wenn die Gefahr besteht, dass sich Regenbogenhaut und Linse verkleben, können pupillenerweiternde Augentropfen zum Einsatz kommen. Bei einer Erhöhung des Augeninnendrucks werden zusätzlich drucksenkende Augentropfen gegeben. In seltenen Fällen sind bei Komplikationen operative Maßnahmen notwendig. Am wichtigsten ist die Kälteanwendung / Vereisung am Auge (Kryopexie), um eine Netzhautablösung zu verhindern. Zur Herabsetzung der Entzündungsaktivität kann weiterhin eine Entfernung des Glaskörpers erforderlich sein (Vitrektomie). Vorbeugende Maßnahmen sind nicht möglich, da es sich um eine unerklärliche Störung des Immunsystems handelt. Generell ergänzt eine gesunde Lebensweise mit wenig Stress und einer ausgewogenen Ernährung die Therapie optimal, da es oft in Stresssituation zu einem neuen Uveitisschub kommt. Wichtig ist, dass unabhängig von der Therapieart eine Kontrolle des Behandlungserfolges zu Beginn alle 2 Monate durchgeführt wird.

Folgende Medikamente werden zur Behandlung einer Uveitis eingesetzt:

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