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Retinaler Venenverschluss (RVV)

Typischerweise beim morgendlichen Aufwachen wird eine Veränderung der Wahrnehmung bemerkt. Die Wahrnehmung ist meist auf nur einem Auge verzerrt und nebelig, wobei typischerweise keine Schmerzen auftreten. Ein retinaler Venenverschluss kündigt sich gewöhnlich nicht an und tritt bevorzugt nachts auf, wenn der arterielle Blutdruck sinkt und gleichzeitig durch die Liegepostion der Druck in der Zentralvene steigt. Diese Anzeichen sollten nicht ignoriert und von einem Arzt untersucht werden, um ernsthafte Komplikationen zu verhindern.

Beschreibung und Symptome

Der retinale Venenverschluss gehört zu den Netzhautthrombosen und ist die zweithäufigste Gefäßerkrankung des Auges zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Mit zunehmendem Alter verlieren die Blutgefäße natürlicherweise an Elastizität, sind weniger durchlässig und verstopfen leichter. Ein solcher Verschluss entsteht durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), wodurch das Blut in der Vene nicht mehr ungehindert abfließen kann und der Druck in den Arterien ansteigt. Dieser verursacht schmerzlosen, leichten bis schweren Sehverlust und tritt in der Regel plötzlich auf. Es kommt zur Einsickerung von Blut und Flüssigkeit in die Netzhaut, wodurch eine Schwellung (Makulaödem) oder Entzündung entstehen kann. Weiterhin können Netzhautblutungen und im Verlauf Gefäßwucherungen und im schlimmsten Fall Netzhautablösungen die Folge sein. Je nach Lage des Verschlusses unterscheidet man zwischen dem Zentralvenenverschluss (ZVV) und dem Venenastverschluss (VAV). Beim ZVV ist die komplette Netzhaut betroffen, wohingegen der VAV nur einen Bereich der Netzhautvene betrifft und viel häufiger diagnostiziert wird. Zu den Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, einen RVV zu bekommen, zählen:

  • Alter > 65 Jahre
  • Hoher Blutdruck
  • Hohe Cholesterinwerte
  • Diabestes mellitus
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Grüner Star (Glaukom)
  • Bestimmte Bluterkrankungen

Wenn folgende Symptome innerhalb von Stunden oder weniger Tage auftreten und außerdem keine Schmerzen verspürt werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Test und Diagnose

Beim Auftreten von Sehstörungen, die auf eine Augenthrombose hinweisen, sind verschiedene Untersuchungen bei erweiterter Pupille erforderlich.

Der retinale Venenverschluss hat oftmals eine Assoziation zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weshalb der Arzt die typischen Risikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen, zu hohe Blutfettwerte..) ebenfalls kontrollieren lassen sollte. Zusätzlich ist in bestimmten Fällen eine Blutuntersuchung zur Bestimmung der Gerinnungswerte notwendig.

Therapien und Medikamente

Beim Verdacht eines RVV wird der Augenarzt möglichst schnell eine geeignete Therapie einleiten. Umso früher die Behandlung startet, desto höher ist die Chance, einer Verschlechterung der Sehkraft entgegenzuwirken. Um das Risiko zu minimieren, an einem RVV zu erkranken, sollten Sie in erster Linie auf eine gesunde Lebensführung achten. Dazu zählen neben ausreichender Bewegung eine ausreichende Trinkmenge sowie eine fettarme Ernährung, die reich an Vitaminen (Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E), Mineralstoffen und Spurenelementen (Zink und Selen) ist. Weiterhin ist das Rauchen einzustellen, da Nikotin einen Hauptrisikofaktor darstellt. Personen mit erhöhter Disposition sind regelmäßige Voruntersuchungen zur Kontrolle der Blutzucker-, Blutfett- und Blutdruckwerte sowie eine Glaukomvorsorge anzuraten. Liegt ein RVV vor, kommen unterschiedliche Behandlungsansätze in Betracht. Als Standardtherapie werden heute Medikamente eingesetzt, die direkt ins Auge eingebracht werden (IVOM). Die sogenannten VEGF-Hemmer sollen die Netzhautschwellung reduzieren und die Sehleistung verbessern. Als Alternative können länger wirksame Cortisonpräparate in Form eines Implantats eingesetzt werden, die ebenfalls zur Abschwellung der Netzhautmitte beitragen. Blutverdünnungstherapien haben keinen Einfluss auf den retinalen Venenverschluss und führen eher zu Blutungskomplikationen. Bei Auftreten eines Makulaödems muss eine IVOM-Therapie erfolgen. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Lasertherapie zur Vermeidung von Komplikationen und Folgeschäden. Im fortgeschrittenen Stadium mit starken Einblutungen in das Auge kann ein operativer Eingriff erwogen werden.

Medikamentöse Therapie:

weitere Therapiemöglichkeiten:

Chirurgische Maßnahmen:

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